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HIV-AIDS-Prävention in Mosambik

Dialogseminare mit Initiationsberater*innen

Integration von 'modernem' Wissen über HIV-AIDS-Prävention in Praxen der Initiation von jungen Frauen & Männern

Mit einem kulturell inklusiven Ansatz, haben wir 2014 in Nord Mosambik (Nampula Provinz) 33 dörfliche Multiplikator*innen ausgebildet. Diese Initiationsberater*innen lernten systematisch die nötigen HIV-AIDS Präventionsratschläge kennen, um sie in die Initiationsprozesse von jungen Frauen und Männern komplementär einzufügen.

Es ist in der Initiation als Frau und Mann zentral, dass Makhuwa Menschen (matrilinear) ein richtiges Verhalten als Mensch, Frau und Mann und miteinander, lernen. Die Qualität der Beziehung zueinander steht im Mittelpunkt dessen was einen echten „munthu“ (interdependenten Menschen) ausmacht. In der Initiation wird Sexualität, Hygiene, Umgang mit Tod und gutes menschliches Verhalten gelehrt. Für junge Frauen ist die Initiation ein Prozess, der ab dem 7. Lebensjahr beginnt und sich bis zur Heirat erstreckt und auf vier Lebensphasen aufgeteilt ist. Männer werden beschnitten, Frauen nicht. Junge Männer gehen mehrere Tage in den Busch. Der Höhepunkt der Initiation ist ein gemeinschaftliches Ritual, an dem mehrere Generationen teilnehmen. Mädchen aus städtischen Umfeldern in Zentral und Nord Mozambique bewerten dieses Ritual weitgehend als entscheidend für ihr Leben.

Initiationsberater*innen aus 10 Gemeinden in der Region von Ribaue nahmen an den Seminaren unserer Partnerorganisation Unidade de Assistência Técnica de Alfabetização (UATAF) teil, die von Freires Pädagogik inspirierte Erwachsenenbildung und Alphabetisierung von jungen Frauen durchführt. Mithilfe des dialogischen Ansatzes nach Freire lernten die Berater*innen die neuen Ratschläge zu HIV-AIDS Prävention, die sie seitdem in den jährlichen Initiationsbelehrungen weitervermitteln. Da die meisten Berater*innen ältere Personen sind, die nicht Lesen oder Schreiben können, beruhen diese Lernprozesse auf mündlichem Austausch; die Berater*innen lernen die neuen Ratschläge anschließend auswendig.  

Dieser nachhaltige Ansatz verbindet aus der Biomedizin (Schulmedizin)  bekanntes Wissen zu physischer Ansteckung mit traditionellen Lehren. Dies wird jährlich unter Beteiligung verschiedener Generationen an die junge Generation weiter vermittelt. Frauen und Männern aus allen Generationen lernen dabei die neue Ratschläge. Es baut auf Freires Grundsatz auf, dass Menschen einfacher und schneller etwas Neues lernen, wenn es mit ihrem eigenen Wissen verknüpft wird: dies ermöglicht eine kulturell inklusive Gesundheitserziehung zur HIV-Prävention."

In Kooperation mit:

www.uataf.org

Kontakt:

sophiekotanyi(a)paulofreireberlin.org